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Erste Eindrücke


Mit unserem Quartier hat alles gut geklappt und wir sind über die letzten Tage langsam in unser Abenteuer hineingerutscht.

Buenos Aires ist sicher ein guter Einstieg für Südamerika, da die Stadt von der Architektur und Infrastruktur stark an eine europäische Stadt erinnert und eher nicht das ist, woran man denkt, wenn man einem Österreicher “Lateinamerika” sagt. Die Sicherheitslage ist ganz in Ordnung, es gibt Ecken, die man meiden sollte und generell ist mehr Achtsamkeit gefordert als in Mitteleuropa. Wir waren Anfangs vielleicht vorsichtiger als man es sein müsste, aber besser so als anders herum.

Inzwischen bewegen wir uns recht sicher, nutzen ohne Probleme den öffentlichen Verkehr (Busse und U-Bahn) und haben auch unseren Sprachkurs gestartet. Fühlt sich inzwischen nach “ganz normalem” Leben an. Bilder seht ihr weiter unten, ein paar Dinge haben uns aber wirklich fasziniert/erstaunt/überrascht und verdienen ein paar Bemerkungen.

125.000 argentinische Pesos - ausbezahlt in 1.000 und 2.000er Scheinen (plus ein paar noch kleinere Scheine). Gegenwert rund € 100,-.

Wirtschaftliche Krise samt Hyperinflation in Argentinien

Die Zustände hier sind wirklich irre, in der Sprachschule gab es eine kleine Einführung und die Vortragende meinte, dass eine U-Bahn-Fahrt vor drei Monaten etwa 250 argentinische Pesos gekostet hat - aktuell kostet eine Fahrt über 800 ARS (~ € 0,72) - für uns natürlich noch immer sehr billig, aber für die Bevölkerung muss das ein Wahnsinn sein. Es gibt mehrere Wechselkurse (v.a. den Dollar Blue für die Touristen, der besser ist als der offizielle Wechselkurs, zu dem Argentinier nur ein Volumen von $ 100,- pro Monat wechseln dürfen), man sagte uns, dass es derzeit 16 verschiedene Wechselkurse gibt und um Konzerte für Coldplay im kommenden Jahr möglich zu machen, hat man dafür einen eigenen Wechselkurs eingeführt: Den Coldplay-Dollar. So schaut ernsthafte Finanzpolitik aus.

Es ist verrückt und wir wechseln aktuell bei Wechselstuben oder über Western Union zu einem finalen Kurs (nach Gebühren) von etwa 1:1.100, sprich für einen Euro bekommt man 1.100 ARS. Gleichzeitig ist der größte Peso-Schein der 10.000er, im täglichen Leben gibt es aber hauptsächlich 1.000er oder 2.000er-Scheine. Das bedeutet, dass selbst kleine Beträge richtig mächtige Geldscheinstapel ergeben - hier hat man auch keine Brieftasche, sondern Gummiringerl um die Packen in den Griff zu bekommen.

 

Die Armut ist überall spürbar, es gibt sehr viele Obdachlose und man wird sehr oft angebettelt, seien es Kinder oder Erwachsene, Frauen oder Männer - quer durch. Ich hatte es vorher noch nie erlebt, dass ich etwas von meinem Essen überlasse (Choripan - mehr oder weniger eine dicke Bratwurst, aufgeschnitten in einem Weißbrot) und tatsächlich jemand zu mir kommt und mich fragt, ob ich das noch esse und ob er das haben darf.

Und zwei Dinge sind übrigens tatsächlich ständig präsent in Buenos Aires: Fußball und Tango. Aber auch sonst gibt es einiges zu sehen…

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Das tägliche Leben in Buenos Aires