Und plötzlich schon wieder in einem Land, das eigentlich nicht geplant war auf unserer Reise: Australien. Das war so gar nicht auf unserer Liste: Falsche Jahreszeit, nicht wirklich billig und noch dazu zeitintensiv aufgrund der großen Distanzen.
Aber jetzt hat sich das so ergeben und ich werde mich nicht beklagen, dass wir jetzt Australien auch bereisen. Für den Norden und Osten ist es nämlich sogar die beste Reisezeit, da es im australischen Sommer hier eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit bekommt, was die Temperaturen schwer erträglich macht.
Aber das ist ja zugegeben sowieso eine Wissenschaft für sich, wo wir nicht schon waren, wo es angeblich die beste Jahreszeit wäre und dann regnet es. Oder es ist kalt. Oder was auch immer. Panama war da so ein Beispiel. Oder auch Kolumbien. Oder Costa Rica. Oder oder oder. Wobei wir das alles entspannt sehen, denn das Wetter kann man nicht ändern und ob es nun der Klimawandel ist oder einfach nur Pech: Wenn es regnet, dann regnet es halt.
Wir kamen da also recht ungeplant und dementsprechend unvorbereitet nach Australien, wobei es hier recht einfach ist: Riesen Land, wenige Einwohner. Knapp 8 Millionen Quadratkilometer machen Australien zum sechstgrößten Land der Welt, etwas kleiner als Brasilien und mehr als doppelt so groß wie Indien. Oder für uns Zwergenstaatler: Rund 92 Mal Österreich. Flächenmäßig. Und jetzt kommt das Staunen, ich wusste ja, dass Australien nicht so viele Einwohner hat, aber es sind nur rund 27 Millionen. Und das sind irre Verhältnisse, denn das ist etwas mehr als 3x Österreich - aber auf der 90-fachen Fläche. Und wir haben mit dem Alpen schon auch ziemlich viel unbewohnbare Fläche. Man kann es sich also vorstellen: Hier haben die Einwohner ziemlich viel Land.
Denn das Leben spielt sich fast ausschließlich im Osten und Süden an der Küste ab. Im Norden gibt es mit Darwin nur eine relevante Stadt, der Osten sind Brisbane und Sydney, im Südosten ist Melbourne, ziemlich mittig im Süden Adelaide und im Südwesten gibt es Perth. Im Landesinneren gibt es praktisch nichts, im Nordwesten gibt es nichts. Land, einfach nur Land. Ich finde diese Fakten einfach faszinierend, drum: 90 Prozent der Bevölkerung leben in nur 0.22% der Landfläche des Landes und 85 Prozent in einem Umkreis von 50 Kilometern um die Küste.
Queensland ist im Osten an der sogenannten “Sunshine Coast” und Winter (also momentan) ist hier (angeblich) die beste Reisezeit, denn es ist auch die Trockenzeit und die Temperaturen mit tagsüber 20-25 Grad sind ganz angenehm.
Wobei uns Cairns so empfangen hat, wie man sich den australischen Winter vorstellen würde: A bisserl frisch und a bisserl trüb. Und dazu kommt noch, dass sich hier die Aktivitäten draußen abspielen und - no na - meistens mit dem Meer zu tun haben.
Cairns ist eine Kleinstadt mit gerade einmal 170.000 Einwohnern, wirkt recht verschlafen, zeichnet sich aber durch eines aus: Seine Lage am weltbekannten Great Barrier Reef.
Das Great Barrier Reef ist das größte Riff der Welt, zieht sich über 2.300 km an der Ostküste Australiens entlang und gilt als DAS Tauchparadies mit seinen über 600 verschiedenen Korallenarten. Und das haben wir natürlich genutzt: Steffi tauchend, ich schnorchelnd. Und es war wirklich großartig, das Riff wirkt sehr lebendig (selbst auf den Malediven auf unserer Hochzeitsreise haben wir viele abgestorbene Teile der Riffe gesehen), viele Fische, sehr aufregend dort zu schnorcheln/tauchen. Als negativer Punkt: Schon recht kalt. Einerseits ist es der Pazifik, der generell kälter ist und dazu die Jahreszeit – untertags bekam es so 25-27 Grad. Also sicher nicht kalt, aber auf hoher See mit dem Wind alles andere als heiß. Der Neopren war schon sehr fein.
Dazu gibt es vor der Küste unzählige kleine Inseln, die man gut für einen Tag besuchen kann. In diesem Fall war es Fitzroy Island.
Fitzroy Island kann man von Cairns aus problemlos mit einer Fähre binnen 45 Minuten erreichen und es gibt auch ein Resort und einen Campingplatz um dort zu übernachten, aber wir haben uns nur für einen Tagesausflug entschieden. Man kann dort schnorcheln und auf einen kleinen Berg wandern um einen Blick über die Bucht zu bekommen.
Die Wanderung ist nicht zu anstrengend und man sieht unzählige frei lebende Gelbhaubenkakadus - der Australier gähnt hier wahrscheinlich nur aber ich werde mich immer über wildlebende Kakadus freuen.
Nach der Wanderung wollten wir eigentlich noch schnorcheln, aber nachdem es recht kalt war und es ein nettes kleines Lokal gab, wo wir sehr schöne Plätze in der Sonne hatten und die Cocktails und das Bier nicht zu teuer, dafür aber sehr gut waren, stand uns der Sinn recht rasch einfach nicht mehr nach Schnorcheln.









Wir hatten seit den USA eine Wohnmobilüberstellung als Idee im Kopf. Das ist etwas, das ich schon lange mal ausprobieren wollte, aber bei einem normalen Urlaub ist das fast unplanbar. Es funktioniert so: Man mietet sich ein Wohnmobil, das von einem Ort an einen anderen überstellt werden muss. Je nach Saison werden die verfügbaren Fahrzeuge von den Verleihern zwischen den Orten balanciert und am Ende der Saison müssen dann halt Fahrzeuge von einem Ort an einen anderen gefahren werden. Oder Mieter haben den Einwegzuschlag bezahlt und an A gemietet, aber an B abgegeben. Und das Fahrzeug muss dann halt wieder irgendwie zurück. Man ist zeitlich und von den Zielorten her limitiert, aber dafür ist es (fast) gratis, denn die Verleiher wollen einfach nur das Fahrzeug günstig an den anderen Ort bekommen.
Leider gab es kein Wohnmobil in dieser Zeit, aber wir haben einen Mietwagen zur Überstellung bekommen. Von Cairns rund 1.700km in den Süden nach Brisbane. Binnen 7 Tagen, wobei wir noch zwei Tage zusätzlich (zu einem normalen Mietwagenpreis) dazu gebucht haben. Treibstoff bezahlt man selber und die Versicherung kann man selbst entscheiden – das Basispaket mit hohem Selbstbehalt ist inkludiert. Wir haben den Selbstbehalt auch extra nochmal versichert, also dass wir auch keinen Selbstbehalt zahlen müssten – das Risiko bei der langen Strecke und knapp € 1.500,- Selbstbehalt war es uns nicht wert. Schlussendlich hat uns der Mietwagen rund € 370,- gekostet (Miete mit den zwei Tagen extra für in Summe neun Tage rund € 160,-, die Versicherung für den Selbstbehalt für € 79,- und Treibstoff für rund € 130,-) – geschenkt ist es natürlich nicht, aber allein der Mietwagen (ohne Treibstoff) hätte mindestens € 1.200,- gekostet, wenn wir das ganz normal gebucht hätten, also war das schon ein Schnäppchen. Und ich kann schon sagen, es hat alles fein geklappt, hat sich von einer normalen Miete nicht unterschieden. Ohne die zwei extra Tage wäre es natürlich genial billig gewesen, auch die Versicherung hätten wir uns sparen können (kann man hinterher halt leicht sagen), aber in Summe war es super für uns und die zwei Extratage haben uns die Möglichkeit gegeben, zwei Schlechtwettertage durch zu tauchen und auch nur einen reinen Fahrtag (mit rund 500km Wegstrecke) machen zu müssen. Also eine spitzen Erfahrung, das einmal ausprobiert zu haben.
Von Cairns ging es am ersten Tag rund 350km nach Townsville (machbar in 4h - wir sind ja nicht mehr in Südamerika) – vorher natürlich noch nie gehört, auch wenn es eine der größeren Städte in Queensland ist. Unser Ziel war aber die vorgelagerte Insel „Magnetic Island“, die ein kleines Naturparadies mit Wallabies und Koalas ist. Wallabies sind vereinfacht gesagt kleine Kängurus.
Und nachdem wir die Miete ja verlängert hatten, hatten wir Zeit auch eine Nacht auf der Insel zu verbringen. Diese Insel ist wirklich ein wunderbarer Ort, wir konnten in einem Koala-Park übernachten – das ist eine Auffangstation für Wildtiere wie eben Koalas oder Wombats.
Wombats kommen nur in Australien vor, schauen irgendwie aus wie eine Mischung aus Schwein und Hund, und wer gerne Tierdokus schaut, wird sie vielleicht kennen: Das sind die Viecherl, deren Kot würfelförmig ist. Neben dem Dingo (einem Wildhund) ist der Mensch der Hauptfeind des Wombats - viele Wombats werden von Autos überfahren. So auch die Mutter des Wombats im Park - er wurde als Baby gerettet und von Hand aufgezogen, deshalb schätzt er die Nähe von Menschen, ist komplett entspannt wenn er im Schoß der Pflegerin liegt und kann nicht mehr ausgewildert werden.
Ähnlich verhält es sich mit den anderen Tieren, entweder aus der Wildnis verletzt gerettet und “nicht mehr integrierbar in die Natur” oder aus anderen Zoos/Wildtierstationen. Wir waren zusammen mit unzähligen Kindern (nein, dafür werden wir uns jetzt keine Kinder anschaffen, wir können das auch ohne Kinder machen) beim “Koala-Frühstück”, das genau das ist, wonach es sich anhört. Ein Frühstück mit Koalas. Und einem Wombat. Aber seht selbst.





Dieses Koala-Weibchen hier hat sein Baby bei sich. Und das war zwar im Park, aber dennoch ein wild lebender Koala, er war einfach vor unserer Hütte auf einem Baum. Die Koalas auf Magnetic Island sind streng geschützt, denn sie waren schon fast ausgestorben. Dann entschied man sich, wieder 13 Koalas auszusetzen auf dieser Insel und die Population ist inzwischen wieder auf 2.000 bis 3.000 Exemplare angewachsen. Sie haben keine besondere Scheu vor dem Menschen und man sieht immer wieder Koalas in den Baumkronen sitzen. Gut, Koalas machen auch nicht viel was anderes als schlafen - angeblich bis zu 20h pro Tag.
Ein weiterer “Tier-Hotspot” findet sich ebenfalls auf Magnetic Island - die Steine vor Arcadia mit den Rock Wallabies. Das ist tatsächlich eine eigene Gattung, verwandt mit den Kängurus, aber eben kleiner und auf das Leben auf Steinen angepasst. Sie sind bei Arcadia schon eine Plage, denn sie haben keine Scheu vor dem Menschen, werden gefüttert und vermehren sich daher mit voller Freude. Wir waren auch bei ihnen und natürlich haben wir sie auch gefüttert. Aber verantwortungsvolle Touristen wie wir sind natürlich mit speziellem Wallaby-Futter. Sie scheinen es gewohnt zu sein, ständig gefüttert zu werden - von Dankbarkeit war da nicht viel zu sehen. Aber süß sind sie einfach. Von links nach rechts: Wallaby - Steffi - Wallaby
Tags darauf ging es weiter nach Airlie Beach. Das ist ein nettes Surferdorf, das aber besonders durch die vorgelagerten Whitsunday-Islands bekannt ist. Nicht nur, dass diese Inseln mit ihren Regenwäldern sehr schön sind und tolle Schnorchelspots haben, so beeindruckt dort vor allem der Pudersand am Strand. Das haben wir aber nur als Tagesausflug gemacht und so schön es auch war: Es war dort verdammt kalt. Wir haben die Tour schon um zwei Tage verschoben, aber selbst bei Sonnenschein und mit Neopren war es so kalt, dass selbst die unempfindliche Steffi nach einem Schnorchelgang aufgegeben hat. Aber wir reden da nicht weiter drüber, auf den Fotos schaut es eh wohlig warm aus.




Nach den Tagen in Airlie (einen Schlechtwetter-Tag haben wir nur zur Planung unserer weiteren Reise verwendet - Dank der Zusatztage bei der Automiete war das möglich), ging es weiter nach Mackay (rein für eine Nacht) und dann nach Agnes Water. Das war unser reiner Auto-Tag, der aber ganz kurzweilig verlief: Das Wetter war gut, Autofahren in Australien ist recht entspannt und die Zählung der überfahrenen Tiere vertreibt einem die Zeit. Das klingt vielleicht böse, aber in Australien ist so viel Land und so viel wildes Leben, dass man recht oft tote Kängurus am Straßenrand liegen sieht. Hier machen diese “Hirschfänger” am Auto tatsächlich Sinn.
Agnes Water ist auch als “Town of 1770” bekannt, da dort der Entdecker Cook 1770 an Land ging – und Australien „entdeckte“. Der Ort ist extrem verschlafen und dennoch haben wir hier einen der lustigsten Abende unserer Reise verbracht: Bei einem Trivia Quiz in einem der gefühlt drei geöffneten Lokale vor Ort. Manche Fragen waren sehr australisch (Teilnehmer in irgendwelchen australischen Shows), manche waren sprachlich zu fordernd (welche Wort kann dafür aber auch dafür stehen), aber wir wurden stolze Vorletzte. Was waren wir stolz. Muttersprachler hinter uns. Ach ja, Kayaken waren wir am nächsten Tag auch noch. Und wir haben die ersten Kängurus in freier Wildbahn gesehen. Na gut, die ersten lebenden Kängurus.





Danach kamen wir schon sehr nahe an Brisbane und nächtigten zweimal in Mooloolaba bei Sunshine Coast. Was soll ich sagen? Das Leben spielt sich hier draußen ab und auch hier gab es einen schönen Wanderweg bei Noosa samt eines prächtigen Sonnenuntergangs. Das trägt auch dazu bei, dass wir uns in Australien so wohl fühlen: Alle sind draußen und genießen ihr Leben. Und im Gegensatz zu den USA kostet das nichts: Die Nationalparks (auch wenn sie natürlich mit den nordamerikanischen Parks nicht ganz vergleichbar sind) kosten nichts, man kann gratis parken und die Infrastruktur ist wirklich gut (öffentliche Toiletten). Wir können jetzt absolut verstehen, warum die Lebensqualität in Australien als sehr hoch eingestuft wird.






Danach ging es schon nach Brisbane und wir konnten unser Mietauto unbeschädigt übergeben.
Noch ein paar Worte zu Australien. Wir hatten es nicht geplant und es entstand eigentlich aus dem billigen Flug mit dem Zwischenstopp auf Fidschi. Fidschi war reizvoll (wann kommt man da sonst hin?) und Australien war ok in der Planung. Da hatten wir nur ein paar Tage Cairns geplant, aber vor Ort gefiel es uns so gut, dass wir den Roadtrip nach Brisbane angehängt haben. Da planten wir von dort nach Indonesien zu fliegen, aber Australien hat uns so gefangen, dass wir jetzt tatsächlich noch eine Camper-Überstellung von Brisbane nach Sydney angehängt haben (wie kann man nach Australien reisen ohne Sydney zu sehen?) und erst dann geht es nach Indonesien - so wurden aus 5 Tagen nun drei Wochen Australien.
Aber daran ist auch Australien schuld. Wir hatten beide Australien nie als Sehnsuchtsland, haben auch nichts besonderes mit Australien verbunden und Asien und Südamerika waren auf der Wunschliste viel weiter oben als Australien. „Das mach ma in der Pension!“ war immer unser Gedanke bei Australien, aber – und sorry, das sage ich über ein Land zum wiederholten Mal – dieses Land hat uns von Anfang an gefangen und wir haben uns wirklich in Australien verliebt. Wo es vorher so wenig Interesse gab, möchten wir jetzt mehr sehen und man muss nochmal betonen: Hier ist Winter, die Tage sind kurz und es ist für viele der typischen Aktivitäten (die alle mit Outdoor und v.a. dem Meer zu tun haben) zu kalt. Aber die Australier sind ein extrem entspanntes Volk (ok, auch das habe ich schon öfter gesagt über verschiedene Länder). Und sehr international, egal wo man plaudert, viele sind zugewandert, arbeiten halt mal ein paar Monate in Australien - einfach genial, sie leben das, was ich früher immer bei den USA bewundert habe. International, offen, entspannt.
Da geht’s für mich bei der Einreise schon los: Man braucht zwar ein Visum für Australien, aber dieses ist gratis und ohne die US-amerikanischen Trottel-Fragen zu bekommen. Sie sind streng mit der Einfuhr von Lebensmitteln, aber dennoch auf eine entspannte Art. Um das an Beispielen festzumachen: Bei der Einreise in die USA habe ich immer das Gefühl, dass mich jeder anschreit, mir irgendwas befiehlt und mich von vornherein als Verbrecher sieht, der in das heilige Land will. Die Australier hingegen sind streng, aber dennoch sind sehr entspannt, freundlich und ich fand den Hinweis so sympathisch, dass man Lebensmittel anmelden muss bei der Einfuhr, dass man aber nicht bestraft wird, wenn man etwas nicht einführen darf, solange man es nur anmeldet. Das gibt dem Ganzen einen entspannten Touch, man sagt, was man dabei hat und alles passt. Die USA geben dir sofort das Gefühl, dass du ein Verbrecher bist und in Chile gab es niemanden, mit dem irgendwie reden konnte, alles war irgendwie undurchsichtig. Australien war streng, klar, aber freundlich. Spitze, so mag ich das. Sag mir was ich zu tun habe, aber behandle mich mit Respekt. Feelin’ Aussie.
Und das Land ist sehr schön, landschaftlich oft wie Österreich ohne die ganz hohen Berge, dafür aber mit viel Meer. Dazu Landwirtschaft, zuerst im Norden bei Cairns sogar Bananen und Südfrüchte, überall an der Ostküste Massen an Zuckerrohr, südlicher dann viele Nüsse (Macadamia). Alles ein wenig verschlafen, wir waren natürlich nur in Kleinstädten oder Dörfern unterwegs bisher, aber alles sicher, die Straßen in gutem Zustand. Es hat wirklich Spaß gemacht hier herumzufahren, auch wenn die Distanzen enorm sind, aber es ist alles sehr zivilisiert und man kommt wirklich entspannt einige Hundert Kilometer pro Tag weiter.
Und, das ist natürlich schon auch ein Thema, die Preise sind recht „normal“. Natürlich ist Australien teurer als die meisten Länder bisher auf unserer Reise, aber ich würde es in Summe etwas billiger als Österreich sehen. Und das aber alles auf einem Niveau wie in Österreich, teils sogar etwas höher (fortschrittlicher) – in Summe definitiv ein Land zum Verlieben oder auch zum Auswandern - wenn da halt nicht die Distanzen nach Europa wären.
Das war für uns die Mischung, die uns so erwischt hat, wir haben es schon als „USA ohne deppat“ bezeichnet, denn vieles fühlt sich an wie in den USA, man spürt auch immer den britischen Einschlag (das typische Frühstück mit Bohnen und Hash Browns), der seltsame englische Akzent, aber auf eine gechillte Art. Alles spielt sich draußen ab, Kälteempfinden scheint es bei den Aussies nicht zu geben (wir mit Pulli und Jacke zum Abendessen und dann kommen dir Surfer nur mit Badehose entgegen). Und dazu die Weite des Landes – das hat schon was. Wir freuen uns auf die kommende Woche, auf unseren Camper, das Übernachten irgendwo unterwegs und dann natürlich auch auf Sydney - eine Stadt, von der wir nie gedacht hätten, dass wir sie bei dieser Reise zu sehen bekommen.
Und Australien hat mir auch gezeigt, wo die Großartigkeit unserer Reise liegt. Die Flexibilität gibt es nicht bei einzelnen Tagen an einem Ort, denn man braucht immer wieder Busse oder Flüge, nicht alle Unterkünfte sind so verfügbar wie man es sich wünscht - sprich meine Vorstellung von “hier ist es so schön, da bleibe ich einen Tag länger” war falsch, denn das geht in 2025 nicht mehr so leicht, wenn man nicht gerade im Zelt am Strand übernachtet. Oder Geld gar keine Rolle spielt. Wir waren da oft gefangen in den Rahmenbedingungen, aber hier in Australien war es super flexibel und jeder Schritt entstand erst vor Ort, weil uns etwas gefallen hat. Erst mit dem wirklichen tollen Roadtrip nach Brisbane kamen wir auf die Idee, Sydney auch noch zu machen - und eben dann mit einem Wohnmobil. Wir haben gesucht und auch ein wenig spekuliert, denn es gab keinen Camper verfügbar als wir alles darauf ausgerichtet haben. Also hamma gesagt, fahr ma halt mal nach Brisbane und im schlimmsten Fall müssen wir einen teuren Flug nehmen, aber “da wird sich schon was ergeben”. Und so war es auch und ich spüre gerade extreme Freiheit. Langsam nähern wir uns ja dem Ende unserer Reise und man denkt über vieles nach. Jetzt wissen wir, dass sich vieles eh nicht mehr ausgeht und haben vielleicht eine gewisse Lockerheit gewonnen - die sich in Australien voll ausgezahlt hat. Ein Schritt nach dem anderen und am Ende wird alles gut. Fantastisch.