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Komodo - Die Warane und wunderbare Inseln


Eine der indonesischen “Attraktionen” sind die Komodo Inseln. Abgesehen von wunderschönen Stränden, beeindruckenden Inselformationen und paradiesischen Riffen ist der Nationalpark auf Komodo mit den wild lebenden Komodo Waranen eines der Traumziele.
Wir haben uns entschieden, diese Inselgruppe auf einer mehrtägigen Bootstour zu besuchen. Ein wenig online gesucht und ein kleines Boot mit nur sechs Mitreisenden gefunden. Und das vorne weg: Es war herrlich und das ist eine absolute Empfehlung von unserer Seite. Wir hätten uns vielleicht mehr Zeit gewünscht, denn man merkt hier schon der Einfluss der asiatischen Reisegruppen, wo möglichst viel in möglichst kurzer Zeit wie auf einer Checkliste “erledigt” werden soll. Aber auch wenn bei den wichtigen Punkt schon einiges los war, so haben wir noch nicht als komplett überlaufen empfunden - ich bin gespannt wie das in zehn Jahren aussieht.

Und gleich vorne weg, ich verwende hier ja immer nur meine eigenen Fotos, geschossen mit dem Handy. Hier mischen sich aber professionellere Fotos und auch Drohnen-Videos dazu, denn das vorher wirklich noch nirgends so extrem erlebt, aber unser Guide war ständig mit Drohne und Kamera unterwegs und er nahm das sehr ernst, man kam da nicht aus, denn “hier muss man ein Foto machen”. Aber ich gebe zu, die Fotos wurden auch wirklich gut, drum hier auch eine kleine Auswahl untergemischt. Und es ist im Vergleich zu den sonstigen Blogbeiträgen etwas mehr “schöne Fotos aus dem Urlaub” - aber so war es halt auch.

Los ging es von Labuan Bajo auf der Insel Flores. Bajo ist ein netter, kleiner Ort - wobei “nett” anders auszulegen ist als bei den uns bekannten Küstenörtchen in Kroatien oder Griechenland. Eine lange Straße zieht sich durch diesen Ort und jedes einzelne Restaurant wirbt mit einem unvergleichlichen Sonnenuntergangs-Blick. Das ist kein Ort, wo man seinen Urlaub verbringt, aber als Basis für einen Besuch der Komodo-Inseln ist er durchaus angenehm - übrigens ist dies eine indonesische Insel mit christlicher Mehrheit.

 

Die Anzahl der Boote gibt einen Eindruck, warum man nach Labuan Bajo kommt… Vom Balkon unseres Hotelzimmers hatte man tatsächlich diesen fantastischen Blick.

Am ersten Tag besucht man eine kleine Insel (Kelor Island), vor der kleine Riffhaie neben dir schwimmen. Also gut, eigentlich schwimmen wir neben ihnen - sie waren zuerst da.

Nach einem wunderschönen Schnorchelstopp bei einem fantastischen Riff ging es zur ersten Nacht bei Kalong. Dort kann man ein Naturschauspiel bewundern, das wir sicher nicht vergessen werden. Auf der Insel Kalong sind Flughunde (so einer, wie ihn Steffi schon gefüttert hat auf Bali) heimisch. Untertags fliegen sie auf die Nachbarinseln zur Futtersuche, aber zum Sonnenuntergang ziehen Tausende von ihnen über das Meer wieder zurück “nach Hause”. Ein unglaubliches Schauspiel, es hat schon etwas Apokalyptisches, wenn aus den dunklen Wolken plötzlich riesige Schwärme von Flughunden wie aus dem Nichts auftauchen.

Am nächsten Morgen steuerten wir dann direkt auf den Komodo Nationalpark zu und konnten uns mit einem Guide auf die Suche nach den Komodo Waranen machen.

 

Komodo Warane sind die größten Echsen auf der Welt. Es gibt sie nur mehr auf einigen Inseln Indonesiens und sie sind vom Aussterben bedroht. Rund 3.000 bis 4.000 Exemplare soll es noch geben - wobei sie im Nationalpark wenig zu fürchten haben abgesehen von den natürlichen Feinden. Die Warane sind schon spannende Geschöpfe, sie können bis zu 3m lang werden und töten ihre Nahrung durch einen Biss. Wobei sie einerseits über Gift verfügen, ihr Speichel aber zusätzlich so viele Bakterien hat, dass das Opfer stirbt. Die Warane lauern bei der Wasserstelle bis ein unvorsichtiges Tier in ihre Nähe kommt und beißen zu. Dann warten sie einfach bis das Tier stirbt und verzehren es dann - sie fressen auch nur einmal im Monat. Warane legen Eier und erst nach acht Monaten schlüpfen die Jungen. Die Eier werden aber nur einige Monate von den Müttern bewacht und dann in ihrem Versteck sich selbst überlassen. Die kleinen Warane versuchen nach dem Schlüpfen auf Bäume zu klettern um vor Fressfeinden besser geschützt zu sein und erst nach einigen Jahren kommen sie dauerhaft auf den Boden. Wie man sich vorstellen kann, die Überlebensrate ist hier recht gering wodurch sich die Population auch nicht massiv vergrößert.

Warane gehen dem Menschen aus dem Weg, aber dennoch sind sie für den Menschen gefährlich. Ihre Bisse können aufgrund der vielen Bakterien gefährlich werden und haben oft Amputationen von Gliedmaßen, Lähmungen oder sogar den Tod zur Folge.

Und so streift man dann mit dem Guide durch den Nationalpark. Auch wenn die Guides natürlich ein Gefühl dafür haben, wo die Warane anzutreffen sind, so leben die Warane völlig frei auf dieser 380km² großen Insel. Sie werden nicht gefüttert oder angelockt, zum Schutz der Besucher hat der Guide nur einen Holzstecken dabei, mit dem er vor dem Waran auf den Boden klopft, wenn dieser zu nahe kommt. Und es gibt leichtere Beute als den Menschen.

Wir waren einige Zeit unterwegs und kein Waran war zu sehen. Dann fanden wir ein Weibchen, das sich auf einem Stein gesonnt hat und unser Guide war erleichtert - auch wenn einem kein Waran versprochen wird, natürlich kommt man auf die Komodos um Warane zu sehen.

Am Rückweg war uns dann das Glück wirklich hold und ein riesiges, männliches Exemplar hat unseren Weg gekreuzt. Beeindruckend, einfach beeindruckend.

Wir konnten noch weitere Inseln bzw. Strände in den verbleibenden eineinhalb Tagen besuchen, wobei das natürlich ein wenig ein “Best of Instagram” darstellt. Der “pink beach” (ein Strand der durch Mikroorganismen pink gefärbt ist) oder der Taka Makassar (eine Sandbank mitten im Meer) waren schon beeindruckend schön, aber man kann dort nicht viel machen außer eben nette Fotos zu schießen - drum nicht wirklich etwas, das ich haben muss, auch wenn es schon nett war.

Und die Sonnenuntergänge sind in Indonesien einfach einmalig. Zusammen mit der faszinierenden Inselwelt ist das ein wunderbares Schauspiel.

Genial war das Abschlussschnorcheln vor Kanawa Island, wo es vor bunten Fischen an einem wunderbar intakten Riff nur so gewimmelt hat - das war fantastisch.

Ich muss sagen, dass diese wenigen Tage sehr viele unvergessliche Momente gebracht haben. Ich hab mich auf die Komodo Warane gefreut und war sonst etwas skeptisch, ob das nicht zu touristisch wird. Aber das Boot war genial, alles extrem gechillt, super organisiert und auch mit unseren Mitreisenden waren wir auf einer Wellenlänge. Spitze.

Und zum Abschluss noch etwas aus der “Fail Collection” - denn ein Abendessen war auch hier wieder unvergesslich. Am besten man sieht es sich an, herrlich.

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